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Fallbeispiel: Reizdarmsyndrom

Eine 34-jährige Frau, sportlich sehr aktiv, klagt über starke Schmerzen und ein Druckgefühl im Oberbauch, die zumeist eine Weile nach dem Essen auftraten. Die Beschwerden verbesserten sich innerhalb von 6 Monaten nicht, im Gegenteil. Das Gefühl, sie könne keine Luft lassen, sowie starke Verdauungsbeschwerden behinderten die junge Frau derart, dass sie kaum noch das Haus verließ. Die umfangreiche ärztliche Diagnostik verlief unauffällig, der Verdacht eines Reizdarmsyndroms liegt nahe. Beim Lebensmittel-Intoleranz-Test waren die Werte für Obst, Nüsse, Schalentiere und Gluten erhöht. Doch die Vermeidung der benannten Lebensmittelgruppen verbesserte die Symptomatik nicht. (Oftmals fallen beim Reizdarmsyndrom auch die Werte für Intoleranzen auf. Bei der richtigen Ernährungstherapie normalisieren sich diese erfahrungsgemäß.)

 

Die Klientin war eine typische „Schnellesserin“. Im ersten Schritt entschieden wir uns für ein Kautraining (nach dem Modell des „Schmauens“ nach Jürgen Schilling), welches bereits Wirkung zeigte. Die Frau lernte wieder, Essen zu genießen, achtsam mit sich umzugehen und vor allem auf die Zeichen ihres Körpers zu hören, die sie viel zu lange ignoriert hatte. Die Verdauungsprobleme schwanden mit der Umstellung auf eine glutenfreie, basenbetonte Kost mit einem zunächst geringen Rohanteil. Letzteren erhöhten wir von Woche zu Woche, um dem gereizten Verdauungssystem die Zeit zur Anpassung und Neubesiedelung zu geben. Erst mit dem Verzicht auf Industriezucker verschwanden alle Symptome vollständig. Sie gewann an Lebensgefühl und Selbstbewusstsein und erschien bisher ungewohnt rosig, vital und energiegeladen.

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